Auch im Homeoffice müssen Entscheidungen getroffen werden. Es ist gar nicht so einfach, ein Entscheidungsverfahren zu finden, dass remote funktioniert. Wir haben im Team die 5-Finger-Methode eingeführt und die geht so:
Der Entscheidungsbedarf wird formuliert und so aufgeschrieben, dass ihn alle sehen können. Wir arbeiten meistens mit Microsoft Teams und teilen unseren Bildschirm dafür. Wenn der Vorschlag/die Vorschläge aufgeschrieben wurden, werden alle Anwesenden gefragt, ob sie Verständnisfragen haben. In einer meinungsbildenden Runde werden Reaktionen, Meinungen und Gefühle zu den Vorschlägen geäußert.
Im Anschluss signalisiert jedes Teammitglied durch Handzeichen den Grad seiner Zustimmung zur Lösung.
5 Finger – Zustimmung: Ich stimme voll und ganz zu.
4 Finger – Weitestgehend geklärt: Ich habe genügend gehört – ist ok.
3 Finger – Enthaltung: Ich schließe mich der Mehrheit an.
2 Finger – offene Fragen: Ich kann noch nicht entscheiden – ich benötige noch Informationen zu …
1 Finger – Veto: Ich habe einen schwerwiegenden Einwand. Wir können die Entscheidung erst treffen wenn…. Ein Veto soll einen schwerwiegenden und möglicherweise existenziellen Schaden für die Organisation oder das Team verhindern. Das blockierende Mitglied ist verpflichtet, seinen Einwand zu erklären und zu begründen. Es ist verpflichtet, bei der Beseitigung seines Einwandes mitzuwirken, also Vorschläge und Ideen mit zu entwickeln, wie sein Einwand minimiert oder aufgehoben werden kann.
Am Anfang könnte es sich so anfühlen, dass die Durchführung des #Hacks Zeit kostet. Tatsächlich wird der anfängliche Aufwand im Endeffekt viel Effektivität bringen und zu guten gemeinsam getragenen Entscheidung kommen. Durch‘s Üben wird man mit der Zeit schneller.
Autorin: Lydia Schültken, Gründerin von #workhacks, https://www.linkedin.com/in/lydiaschueltken